Vorwort
Willkommen zu meinem FPV Miniquad Einkaufsführer. Hier empfehle ich euch die idealen Teile um einen Miniquad zu bauen der mit 5″ Propellern und 6S Lipos fliegt um damit Ergebnissen zu erreichen wie ihr Sie auf YouTube bei Mr. Steele, JohnnyFPV und RotorRiot sehen könnt.
Für wen ist das hier? Anfänger sowie Fortgeschrittene die nicht selber ausprobieren möchten sondern einem soliden Rezept folgen wollen um einen gut fliegenden Miniquad zu bauen. Kann ich keinen fertigen kaufen? Doch, klar kannst du – es gibt Gute. Aber diese Dinger gehen kaputt, du wirst sie sowieso reparieren müssen. Beim Aufbau lernst du gleich grundlegende Dinge über dein Fluggerät und kannst es später einfacher reparieren. Als Belohnung bekommst du für das Selbe oder sogar etwas weniger Geld einen viel besseren Miniquad! Also pack es an.
Lass mich in Ruhe – ich will einen fertigen Mini Quad kaufen! Welcher ist der Beste? Ein sehr guter Quad mit aktuellen Komponenten und einer guten Qualität für das DJI O4 System ist der iFlight Nazgul. Du bekommst ihn direkt bei iFlight:
iFlight Nazgul DC5 ECO 6S O4 HD ab ca $429
Analog oder welches Digital System?
Mittlerweile gibt es gut 3 verschiedene digitale FPV Systeme (DJI, Walksnail und HDZero) und das gute alte bewährte analoge Videoübertragungssystem. Generell gilt: Analog war einmal. Der Einstieg ist heute mit Digital fast kaum teuerer und die Bildqualität und Reichweite sind deutlich besser. DJI hat einen Marktanteil von gut 80% in diesem Bereich, das System ist sehr weit entwickelt und super robust. Du findest im Internet eine Menge Hilfe und Infos dafür und die Hersteller von Frames, Software und vielem weiteren Zubehör sorgen wegen der großen Community dafür das mit DJI alles reibungslos funktioniert. Deswegen entscheiden wir uns hier für DJI als Übertragungsystem.
Miniquad
Jetzt aber los, folgende Teile benötigst du erstmal nur für den Quad.
- Rahmen: Steel5 ca 27 EUR – Ein Basic-Rahmen aus China der bekannten Marken Frames nachempfunden wird. Der günstige Preis spricht für ihn, die Qualität stimmt auch und wir finden mittlerweile eine Menge 3D Druck Teile dafür. Er ist mit so gut wie jeder Hardware kompatibel und man kann relativ einfach drin bauen.
- Elektronik: SpeedyBee F405 V4 ca 77 EUR – SpeedyBee ist ebenfalls ein sehr solider Hersteller mit guter Qualität, diese Stacks gibt es seit Jahren und Sie haben eine gute Haltbarkeit bewiesen, sind einfach zu verbauen und kommen mit allen Funktionen die man benötigt.
- Motoren: 4 x EMAX ECO II 2306 6S 1900KV ca 65 EUR/ 4 Stück – Ich verrate euch ein Geheimnis: Welchen Motor wir wählen ist beinahe egal. Die tun alle was Sie sollen, unterscheiden sich höchstens in der Robustheit beim Crash. Wir suchen Motoren in den Größen 2207 oder 2306 mit einer KV Zahl zwischen 1700 un 1900 – Motoren die diese Kennzahlen haben eignen sich alle für unser Projekt. Hier ist noch eine Alternative falls die oben genannten nicht Verfügbar sind.
- Propeller: Gemfan Hurricane 51433 ca 7 EUR – Guter Propeller mit exzellenten Eigenschaften. Die Variante ist nicht so aggressiv und fliegt sich sehr sanft. Die Propeller sind zwar aus Polycarbonat und brechen nicht so schnell, ihr solltet aber trotzdem mehr als einen Satz bestellen 😉
- Empfänger: HappyModel EP1 TXCO ca 17 EUR – Bei dem RC-System hat sich ExpressLRS als zuverlässiges und schnelles Open Source System durchgesetzt. Kein anderes System bietet so viel Leistung fürs Geld und kann auf so eine große Community zurückgreifen. Dieser HappyModel Receiver ist ideal für unseren Freestyle Quad.
Das waren schon alle Komponenten die wir für eine fliegende Drohne benötigen. Allerdings wollen wir natürlich auch noch etwas sehen, am besten vom Boden aus. Dafür benötigen wir noch die FPV Komponenten. Obwohl wir uns ja schon für DJI entschieden haben, haben wir 2 Möglichkeiten den Quad mit Kamera und Sender auszustatten, je nach Budget.
Digitaler FPV Sender (eine Option auswählen)
DJI bietet zwei Varianten der O4 Air Unit an, eine die sich eher an den Hobbypiloten richtet für einen echt guten Preis und die Pro Version die wirklich alles bietet. Als Anfänger mit erhöhtem Crash Risiko würde ich sicherlich erstmal zu der günstigen Variante greifen…
- DJI O4 Air Unit (lite) 115 EUR – Die kompakte und superleichte Version der O4 Air Unit mit eingebautem Speicher und 4k 60fps Aufnahmemöglichkeit.
- DJI O4 Air Unit Pro 249 EUR – Die Profiversion für maximale Reichweite, niedrigste Latenz und die besten Aufnahmemöglichkeiten mit LOG-Profil, 4k 120fps und SD-Slot für maximale Kapazität
FPV Brille
Eine FPV Brille benötigen wir auch noch, damit wir auch uns das Bild das der Quad sendet auch ansehen können und das ultimative „Ich sitze selbst im Cockpit“ Gefühl haben. Da wir uns hier schon für DJI als System entschieden haben fällt die Wahl recht einfach. Aktuell gibt es von DJI 2 Brillen: Die N3 ist relativ günstig und richtet sich an Einsteiger, die Goggles 3 hat die beste Bildqualität und einiges zusätzliche Features und richtet sich eher an regelmässige Nutzer.
- DJI Goggles N3 ca 229EUR
- DJI Goggles 3 ca 550 EUR
Sender
Jetzt braucht es noch eine Fernsteuerung für unseren Quad. Radiomaster hat sich in den letzten Jahren als Favorit im FPV Bereich durchgesetzt – auf FPV Rennen sieht man fast zu 100% Radiomaster Sender. Das Garantiert auch hier wieder eine gute Community bei Fragen und Problemen, eine gute Ersatzteilversorgung und eine tolle Unterstützung von der Open Source Community. Auf den Sendern läuft nämlich EdgeTX – ein quelloffenes Betriebsystem für Fernsteuerungen. Von Radiomaster gibt es im Prinzip zwei Modelle die für uns in Frage kommen – ihr müsst euch für eines Entscheiden:
- RadioMaster Boxer 2.4G ELRS ca 180 EUR – Die etwas kleinere Variante lässt sich etwas einfacher Transportieren und hat trotzdem „Full Size“ – also keine Kompromisse bei der Bedienbarkeit. Wir haben hier gutes internes ELRS, Hall Effekt Gimbals und ein schwarz weiss Display welches groß genug ist um auch mal ein paar Telemetriedaten abzulesen.
- Radiomaster TX16S ELRS ca 249 EUR – Alle Vorteile der Boxer plus ein paar mehr Schalter und einen riesigen Farbbildschirm mit Toucheingabe, hier macht die Bedienung auf jeden Fall Spass. Dafür braucht die TX16S etwas mehr Platz im Rucksack. Wer mal vorhat Flugzeuge mit Autopilot zu fliegen wird sich über das große Farbdisplay zur Anzeige von Karten etc freuen.
Den Sender kauft ihr euch idealerweise sogar zuerst, denn man kann ihn auch an den PC oder Mac anschließen und mit einem Simulator (z.B. Velocidrone) schon mal üben. Bitte verfallt hier nicht der Versuchung einen Budget Sender zu kaufen – ich weiss, die Radiomaster Pocket gibt es bereits ab 60 EUR – hier hat es tatsächlich einen Grund warum man die meisten Piloten mit den oben genannten Sendern sieht.
Ach, beide Sender kommen übrigens ohne die dafür nötigen Lithium Ionen Zellen. Beide benötigen 2 Stück vom Typ 18650 – ohne spezielle Anforderungen an Kapazität oder Leistung. Diese hier eignen sich. Ein Ladegerät für die Zellen benötigt ihr nicht, einmal in den Sender eingesetzt lassen sie sich dadrin via USB-C aufladen.
LiPo und Lader
Auch für den Quad selber brauchen wir noch Batterien, die nennt man Lithium Polymer Zellen (=LiPos). Da wir unseren Quad auf 6S Spannung ausgelegt haben benötigen wir also welche mit 6 Zellen und XT60 Anschluss. Wir suchen eine Kapazität zwischen 1000-1200mah und wollen beim Gewicht unter 200g bleiben. Das sogenannte „C-Rating“ können wir mehr oder weniger ignorieren da es keinerlei Aussagekraft hat. Wir müssen noch etwas darauf achten das die Form des LiPos nicht zu quadratisch ist, denn dann passt er nicht auf unseren Frame.
Hier ein paar geeignete Kandidaten:
- CNHL Pizza Series 6S 1200mah ca 28 EUR – etwas schwerer aber das geht noch
- Snowman 6S 22.2V 1300mAh ca 31 EUR – auch gut
- TATTU R-LINE V3.0 6S 22.2V 1300mAh ca 36 EUR – Tattu ist ein renommierter Markenhersteller
Ich empfehle euch in etwa 3-4 LiPos für den Anfang zu kaufen. Lieber etwas weniger, denn bei den LiPos empfiehlt es sich diese etwas öfter zu benutzen und schneller mal neue zu kaufen als sich gleich 10 Stück zu holen und dafür jeden nur durch wenig Zyklen zu nutzen.
Als Ladegerät für Zuhause empfiehlt sich z.b. das HOTA D6, das ist recht günstig und kann 2 Lipos gleichzeitig laden und hat ein Netzteil für den Betrieb an der Steckdose direkt mit eingebaut.
- HOTA D6 Pro AC 200W DC 650W ca 80 EUR
Für Unterwegs oder direkt am Feld empfiehlt sich noch ein portables Ladegerät mit ein paar mehr Möglichkeiten. Der SkyRC B6 Neo hat einen USB-C Power Delivery Eingang und kann so die Lipos eures Quads auch am USB Zigarenntenanzünderadapter direkt im Auto Laden, von der Powerbank aus oder einfach mit eurem Handy/Tablet/Laptop Netzteil.
- SKYRC B6 NEO B6NEO Smart Charger ca 27 EUR
Empfohlenes Zubehör
Toolkit mit Lötkolben ca 45 EUR – Da ist erstmal alles Werkzeug und sogar passenden Lötzinn etc drin um den Copter zusammen zu bauen. Grundversorgung falls ihr sowas nicht eh schon im Haus habt.
Kleinkram zum Bauen – Diese Sachen solltet ihr beim Bauen in der Nähe haben. Ihr kriegt die Meistens auch im lokalen Baumarkt, vieles hat man sowieso. Deswegen hier nur in kurz: Kabelbinder, Isolierband, Doppelseitiges Klebeband mit Schaum, Schrumpfschlauch.
Hex Schraubendreher ca 14 EUR – 1.5/2.0/2.5 das sind die gängigen Größen im Miniquad Bereich, so ein Toolset gehört in jeden Haushalt.
Vifly Finder ca 25 EUR – So ein „Finder“ Device kann eine sehr gute Anschaffung sein. Es wird in den Flight Controller angeschlossen und Beeped laut vor sich hin wenn der Quad irgendwo abgestürzt ist, auch falls sich der LiPo gelöst hat denn die kleinen Teile haben eine eigene kleine Batterie. Diese 25 EUR können also irgendwann mal euren ganzen Quad retten.
Silikon XT60 Kappen ca 2 EUR – Diese Kappen schützen die Anschlüsse eurer LiPos beim Transport vor Kurzschlüssen. Ich nutze Sie auch um vollgeladene von leeren LiPos zu unterscheiden (Kappe drauf = voll).